Nachklapp: Fach- und Strategiedialog „Digitalisierung“ am 06.09.2022

6. September 2022

Dialogveranstaltung „Bauwende digital – Perspektiven und Anforderungen für anwenderleichte Instrumente“

Beim zweiten Fachdialog stand die Digitalisierung zirkulären Bauens im Fokus. Die Bauwende soll digital werden, so die Idee. Nur wenn es gelingt, Digitalisierung und zirkuläres Bauen zusammen zu bringen, kann die Bauwende gelingen. Es wurde jedoch deutlich, dass es eine durchaus ambivalente Bewertung hierzu gibt. Zum einen scheint es ein noch langer Weg zu sein, die Visionen einer digitalen Transformation Wirklichkeit werden zu lassen und diese im besten Sinne für eine nachhaltige Transformation des Bausektors nutzbar zu machen. Zum anderen entsteht durch die vielen globalen Herausforderungen, die auch den Bausektor erreicht haben, ein umfassender und schneller Handlungsbedarf. Die damit einhergehenden Herausforderungen sollten nicht überdecken, dass Digitalisierung als ein Instrument der Unterstützung für eine nachhaltige Transformation des Bausektors verstanden werden sollte.

Anke Valentin und Gerald Knauf vom Projektteam Re-Build-OWL und WILA Bonn führten durch den Fach- und Strategiedialog. Ziel des Dialogs war es, gemeinsam erste Maßnahmen zu identifizieren und deren Bedeutung für den angestrebten Wandel einzuschätzen.

Thomas Gramlich von Planquadrat Architekten Bonn näherte sich der Thematik aus Sicht der Bauplanung. Als kleines Planungsbüro steht Digitalisierung nicht als zentrale Aufgabe im Raum, vielmehr ist es die Realisierung von Bauprojekten. So stünden zwar digitale Technologien zur Verfügung und werden auch genutzt, es bleibe aber zum Teil Stückwerk. Schnittstellen sind nicht vorhanden und die verschiedenen digitalen Instrumente, die beim Planen und Bauen zum Einsatz kommen, werden von Akteur:innen nicht genutzt. So wird Digitalisierung in einzelnen Fällen noch als Versand von pdf-Dokumenten verstanden. Der Weg zu einer digitalen Planung, die auch die Kommunikation verschiedener Akteur:innen und den ständigen Austausch von Planungsschritten beinhaltet, dürfte noch ein langer Weg sein.

Dr. Ilka May von der LocLab Consulting GmbH suchte den Einstieg in die Thematik, indem sie die wichtigsten Herausforderungen aus Sicht von Anlagenbetreiber:innen aufzeigte. Sie bestehen im Wesentlichen aus der Komplexität, den Schnittstellen, aber auch der Datenqualität und Verfügbarkeit von Daten. An einem praktischen Beispiel verdeutlichte Frau Dr. May die Vorteile digitaler Instrumente, wie zum Beispiel Arbeitserleichterung, Qualität der Informationen und Schnelligkeit. Die weitere digitale Entwicklung sollte Anwendungen einfacher und intuitiv handhabbar machen. Die Software hinter den Anwendungen dürfte für die Nutzer:innen gar nicht relevant sein. Bezogen auf das Building Information Modelling (BIM) wurde das von der Bundesregierung 2015 gegebene Versprechen bisher nicht eingelöst. Weitere Stufen der Entwicklung von BIM seien notwendig, um dessen Potentiale zu nutzen. Jede Organisation solle aber ihren eigenen Weg der Digitalisierung gehen und für sich entscheiden, in welcher Zeit sie wo hingehen kann und will.

In den beiden anschließenden Arbeitsgruppen wurden die von den Referierenden vorgestellten Ideen weiter vertieft und Lösungsansätze gemeinsam mit allen Anwesenden besprochen und diskutiert.

Verfasst von Gerald Knauf, Wissenschaftsladen Bonn e.V.

Dokumente und Downloads

Hier finden Sie die Dokumente der Veranstaltung „Bauwende digital – Perspektiven und Anforderungen für anwenderleichte Instrumente“:

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