Dialogveranstaltung „Ressourcenwende innovativ – Potenziale für Baustoffe, Bauteile und Gebäude“
Bei der Veranstaltung ging es um die Weiter – und Wiederverwendung von Baustoffen und -teilen. Wo kommen die Materialien her? Wie muss ein Markt für sekundäre Baustoffe und -teile organisiert werden? Wie kann Nachfrage generiert werden? Wie die notwendigen Voraussetzungen beim Planen und Bauen geschaffen werden? Wie kann Sekundärrohstoffe qualifiziert werden, damit sie Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen gerecht werden? Die Aufgabenfelder sind vielseitig und Antworten benötigen eine interdisziplinäre Herangehensweise. Der Fachdialog hat einige Aspekte des Themas beleuchtet und Anregungen zum Handeln benannt.
Anke Valentin und Gerald Knauf vom Projektteam Re-Build-OWL und dem WILA Bonn führten durch den Fach- und Strategiedialog. Ziel des Dialogs war es, gemeinsam erste Maßnahmen zu identifizieren und deren Bedeutung für den angestrebten Wandel einzuschätzen.
Prof. Dr. Ing. Architektin Anja Rosen, Bergische Universität Wuppertal stellte den von ihr entwickelten Urban Mining Index vor – ein strategisches Instrument, um Ressourcenverbrauch zu reduzieren und Kreislaufführung zu unterstützen. Beim Modellprojekt Korbacher Rathaus wurden Umbau und Neubau als zirkulärer Ansatz realisiert. Der Urban Mining Index wurde an dem Modell erprobt und bildete die Grundlage für die Planung. Er wird nun zu einem anwenderfreundlichen Instrument zur Messbarkeit der Kreislauffähigkeit von Materialien, Bauteilen und ganzen Gebäuden weiterentwickelt.
Architektin Ute Dechantsreiter Dipl.-Ing. vom Architekturbüro für nachhaltiges Bauen Bremen fokussierte ihren Beitrag auf die Wiederverwendung von Bauteilen. Erfahrungen hierzu gibt es schon seit einigen Dekaden. Das Potential eines zukünftigen Marktes für Sekundärbauteile ist deutlich größer als es derzeit genutzt wird. Neben verbindlichen Rahmenbedingungen könnten zum Beispiel über den Planungsprozess der Wertehrhalt konsequenter mitgedacht und hochwertige Kreislaufführung als interdisziplinäres Grundprinzip praktiziert werden.
In den beiden anschließenden Arbeitsgruppen wurden die von den Referentinnen vorgestellten Vorschläge weiter vertieft und Lösungsansätze gemeinsam mit den Teilnehmenden aus den Kommunen, aus Planung, Verwaltung, Industrie und Handwerk sowie Forschung diskutiert.
Verfasst von Gerald Knauf, Wissenschaftsladen Bonn e.V.
Dokumente und Downloads
Hier finden Sie die Dokumente der Veranstaltung „Ressourcenwende innovativ – Potenziale für Baustoffe, Bauteile und Gebäude“: