Symposium und Ausstellung „Lasst es bleiben – macht es besser“
Kein Ort hätte für das Symposium besser gewählt werden können als das ehemalige Schwimmbad in Bonn. Es ist ein Symbol für schwierigen Umgang mit Baudenkmälern und -beständen. Seit über zehn Jahren steht es nun leer und löste bereits vielfältige Diskussionen über dessen Weiternutzung aus. Jeder der neun Vortragenden bezog sich dann auch auf das Schwimmbad.
Das Symposium „Lasst es bleiben – macht es besser“ war Begleitprogramm einer vierwöchigen Ausstellung mit dem Titel „Sorge um den Bestand – Zehn Strategien für die Architektur“, die die Richtung vorgab und den Rahmen setzte. Die Ausstellung wurde vom 08. bis zum 29.06.2022 im Bonner Viktoriabad im „Schwimmerbecken“ gezeigt.
Der BDA möchte bis Ende 2022 zehn Strategien entwickeln, die Sorge um den Bestand und den damit einhergehenden gewachsenen sozialen Strukturen tragen. Beim Symposium wurden in insgesamt acht Diskussionsrunden verschiedene Aspekte zum Bestandserhalt gemeinsam mit jeweils zwei Expert*innen vertieft. Schon die Themenbeschreibungen der Tische machte den Anspruch deutlich: „Schön, dass ihr dabei seid! – Bauen im Prozess“, „Poesie des Gebrauchten – Recycling und Wiederverwendung“, „Metamorphosen – Umnutzung Weiterbau Reparatur und Wandel“ sowie „Second-Hand Urbanism – Das Potenzial der Fuge“. Die ca. 60 Teilnehmenden führten eine lebhafte und vielschichtige Diskussion, die viele Anregungen für die weitere Diskussion lieferte. Allen war klar, dass das Planen und Bauen im Bestand in Zukunft einen immer größeren Teil einnehmen muss, denn Abriss und Neubau verbrauchen zu viel der knapper werdenden Ressourcen und erzeugen zu viel klimaschädliche Treibhausgase. Bleibt die Frage, wann die Bauherren und Investoren in die Diskussion einsteigen und ihre Bedenken und Vorstellungen bezüglich Bestandserhalt formulieren werden.
Weitere Informationen zur Veranstaltung mit Impressionen aus dem Viktoriabad: www.bda-nrw.de
Verfasst von Gerald Knauf, Wissenschaftsladen Bonn e.V.
